Donnerstag, 15. Januar 2015

Hochwassereinsatz, die 3.

Ich traue mich eigentlich gar nicht diesen Beitrag zu schreiben. Das hört sich - bei drei Einsätzen! - so an, als würden wir irgendwo auf einer Sandbank im Rhein bauen, anstatt im hohen Westerwald. Und eigentlich ist uns auch gar nicht zum Lachen zumute.
Waren die ersten beiden Einsätze noch erklärbar und "normal", geschuldet dem fehlenden Dach und dem vielen Regen, so verhielt es sich diesmal ganz anders.

Als ich heute Morgen auf die Baustelle kam traf mich der Schlag! Der Heizungsbauer rief bereits nach mir, als ich die Eingangstür herein kam. Er stand im Keller - der bereits mehrere cm hoch unter Wasser stand! - und war damit beschäftigt, das Wasser abzuschöpfen. Sein Kollege war unterwegs um einen Naßsauger zu holen.

Was war passiert?
Er wollte ein Abwasserrohr an den in der Bodenplatte vorgesehenen Anschluss anstecken. Als er die Abdeckkappe in der Bodenplatte öffnete, schoss ein dicker Wasserstrahl ins Kellerinnere. Es war ihm nicht mehr möglich die Kappe zu schließen. Bis ein passendes Rohr aus dem Auto besorgt war, mit dem das Loch verschlossen werden konnte, hatte der Keller schon ein paar cm kühles Nass aufgenommen.
Die gute Nachricht ist: Es handelt sich nicht um Abwasser.
Die schlechte Nachricht: Da hat jemand gepennt...sorry!

In unserem Blog vom 23.10. hatten wir uns bereits darüber gewundert (nein, eigentlich waren wir sauer), dass vor der Verfüllung der Baugrube der Abwasseranschluss nicht hergestellt wurde. Statt dessen wurde einfach verfüllt mit dem Kommentar, dass der Anschluss später erfolgen würde.
Nach Rücksprache mit dem Kellerhersteller stellte sich jetzt heraus, dass deren Abwasserrohr aus der Bodenplatte nicht absolut abgedichtet sondern nur abgedeckt wird, damit keine Fremdkörper ins Rohr eindringen können. Man geht davon aus, dass der Anschluss unmittelbar nach Kellerfertigstellung erfolgt und das Gelände danach verfüllt wird und nicht umgekehrt.

Durch die starken Regenfälle und den tonhaltigen Boden hatte sich rund um den Keller Stauwasser gebildet. Durch das nicht abgedichtete Abwasserrohr fand es damit seinen Weg zu uns. Da nützt auch ein speziell abgedichteter, wasserdichter Keller nichts ;-((

Als erstes haben wir mit Eimern und Nasssauger das Gröbste entfernt. Unter die Folie, die auf der Bodenplatte aufgebracht war, ist ebenfalls Wasser gelangt. Uns ist nichts anderes übrig geblieben, als die Folie herauszuschneiden, um den Keller wieder trocken zu bekommen. Anschließend lief ein 10 kW Heizgebläse über 4,5 Tage rund um die Uhr. Danach war der Spuk vorbei. Jetzt musste allerdings die Folie wieder neu eingebracht werden.
Vom schlimmsten Zustand habe ich allerdings keine Bilder gemacht, da mir nicht der Kopf danach stand. Auf den eingestellten Fotos sieht man nur noch die "Reste".






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